Ihre Boshaftigkeit tarnen sie geschickt, der giftige Schierling, die Parasitenpilze und pflanzenvernichtenden Schädlinge, die der Ausstellung ihren Namen geben. Die zigfach vergrößerten Pflanzenparasiten überraschen durch eine bizarre Ästhetik. Um 1900 entstandene naturwissenschaftliche Lehrmodelle von Reinhold und Robert Brendel zeigen, wie verblüffend fließend der Übergang zwischen naturwissenschaftlicher Betrachtung und bildender Kunst sein kann.
Vereinte diese Form der Naturrepräsentation ästhetisches Sehen, Lehre und Erkenntnis, bezieht sich die finnische Künstlerin Sanna Kannisto (*1974) bei ihrer Naturaneignung auf wissenschaftliche Versuchsanordnungen. Sie schlüpft in die Rolle der Forscherin, begleitet wissenschaftliche Expeditionen, untersucht und fotografiert Pflanzen und Tiere in bühnenartigen mobilen „Field Studios“. In der Zusammenschau spannt die Ausstellung einen Bogen zwischen den Welten von Kunst und Naturwissenschaft.