Dieter Kränzlein setzt sich seit Jahrzehnten intensiv mit den Materialien Muschelkalk und Marmor auseinander. Es fasziniert ihn, dass sich in ihnen Millionen von Jahren Schichten abgelagert haben, die auf umfassende Kategorien wie Wachstum, Beschleunigung, Entschleunigung und letztendlich Zeit verweisen. Er bearbeitet die Oberfläche des Steines im ersten Arbeitsschritt mit der Flex und gibt ihm dabei Form und Textur. Anschließend werden viele seiner Skulpturen eingefärbt, sodass sie den Eindruck von Leichtigkeit und Textilem vermitteln.
Dieter Kränzleins Skulpturen widersprechen komplett der gewohnten Wahrnehmung von dem Material Stein. Die Betrachtenden müssen ihre sinnliche Wahrnehmung der sicher geglaubten Materie überprüfen und es entsteht ein kommunikativer Prozess zwischen Kunstwerk und Rezipient:in. Er findet sowohl im kleinen Format als auch im großen architektonischen Kontext statt. Das Zerstörerische der Trennscheibe, die Atomisierung des Materials verschaffen dem Muschelkalk und dem Marmor ein neues Dasein in einer Realität parallel zur Natur.
