Gegen Ende des 17. Jahrhunderts regten zwei Ideale die Fantasie der europäischen Architekten und ihrer Auftraggeber an: Das päpstliche Rom und das Frankreich von Ludwig XIV. Unabhängig davon, ob sie im Ausland studiert und gereist waren oder nicht, experimentierten viele Architekten aus Nord- und Mitteleuropa mit Lösungen, die die manchmal unvereinbaren Elemente des französischen und des römischen Barocks kombinierten. In diesem Vortrag wird untersucht, wie sie Zeichnungen verwendeten, um den Stil – oder Variationen eines Themas – zu verstehen, zu entwickeln und zu vermitteln; einen Stil, den man als internationalen Barock bezeichnen könnte.
Martin Olin ist Professor für Kunstgeschichte und Forschungsdirektor am Nationalmuseum in Stockholm.