Die Symmetrie ist keine menschliche Erfindung. Auch in der Natur ist sie sehr häufig anzutreffen – bei Blüten und Blättern, Schneeflocken, Schmetterlingen oder Seesternen. Sie verleiht ein Gefühl der Harmonie und Ordnung inmitten von Chaos.
Mit seinen geheimnisvollen, detailreichen Bildern enthüllt der tschechische Fotograf Daniel Kreissl fraktale Strukturen in Wurzeln, dornigen Sträuchern und Kletterpflanzen im Blütenrausch. Er fotografiert vor allem in der Abenddämmerung und dabei entsteht oft der Eindruck von fantastischen Kreaturen und unbekannten Landschaften, die plötzlich aus der Dunkelheit hervortreten: „Ich versuche, das einzufangen, was tagsüber nicht sichtbar ist, und eine einzigartige Sicht auf die Welt zu schaffen.“
Daniel Kreissl (*1974) wuchs in einer Künstlerfamilie auf und fotografiert seit seiner Kindheit. 1994 nahm er ein Studium der Fotografie an der Schlesischen Universität in Opava auf, wo er mit Licht, Belichtung und nicht traditionellen Techniken zu experimentieren begann. Sein primäres Interesse gilt der inszenierten Fotografie, aber in jüngster Zeit widmet er sich auch der symmetrischen Fotografie, bei der das zentrale Motiv an einer oder mehreren Achsen gespiegelt wird. Er stellt regelmäßig alleine und zusammen mit anderen Künstler:innen aus. Dies ist seine erste Einzelausstellung in Deutschland.
Zur Eröffnung führt der Künstler zusammen mit der Kuratorin Dr. Eva Čapková in die Ausstellung ein. Der Abend wird musikalisch umrahmt durch symmetrische Kompositionen, gespielt von Václav Salvet (Keyboard) und Katerina Stegemann (Flöte).