„Flores y mujeres” im Buchheim Museum

07.12.2022

Frauen und Blumen in der Kunst
Der Umgang mit dem Thema Frauen und Kunst in Gemälden der expressiven Realisten. Zu sehen bis 26.3.2023 im Buchheim Museum in Bernried.

Frauen und Blumen sind häufige Motive in der bildenden Kunst, vor allem auch in den Gemälden der expressiven Realisten. Jene Generation von Künstlerinnen und Künstlern feierte zwischen den beiden Weltkriegen ihre Erfolge, in der Nazi-Zeit wurde sie als „entartet“ verfemt und nach dem Zweiten Weltkrieg galt sie als antiquiert.
 
Die Sammlung Hierling umfasst unter anderem eine Vielzahl von Blumen- und Frauenbildern, die sich intensiv dem Thema Frauen und Kunst widmen. Zu sehen unter dem Titel „Flores y mujeres“ noch bis zum 26.3.2023 im Buchheim Museum in Bernried.
 
Die Ausstellung regt an zur Auseinandersetzung mit Fragen, die sich bei der Befassung mit Kunst immer wieder auf das Neue stellen: Was ist Schönheit? Welche Frauenbilder werden konstruiert? Was wiegt schwerer: erotische Fantasie oder der Respekt vor dem anderen Geschlecht? Die Ausstellung will sensibel machen für diese Themen und diese kunsthistorisch bedeutsamen Werke neuen Rezeption offen und kritisch vorlegen. Schließlich ist diese Ausstellung eine herzliche Einladung zur genussvollen Betrachtung von Kunst. Denn es geht weniger um Blumen als um die Rolle der Frauen in der Kunst der expressiven Realisten des 20. Jahrhunderts.
 
Übrigens: 2018 sorgte das Gedicht „Avenidas y flores y mujeres“ (Prachtstraßen, Blumen und Frauen) des bolivianisch-schweizerischen Schriftstellers und Begründers der Konkreten Poesie, Eugen Gomringer für große Aufregung: Da es Frauen zu Objekten männlicher Blicke mache, wurde es als sexistisch kritisiert und schließlich von der Fassade einer Berliner Hochschule entfernt. Das Gedicht inspirierte die Ausstellungsmacher zum Titel.

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