Lieblingsplatz (1)

10.05.2023

Mahrokh Beck geht im Englischen Garten spazieren
Die Luft ist seidenweich und der frische Frühlingswind streicht sanft durch das Blätterwerk jahrzehntealter Bäume. Mahrokh Beck bleibt stehen, atmet tief durch – und genießt den Anblick ihres Lieblingsplatzes im Englischen Garten. In einer kleinen Serie stellen wir die Lieblingsplätze von bekannten Münchner:innen vor. Die Schmuckkünstlerin aus Schwabing macht den Anfang.

Eigentlich müsste sie gar nicht weit gehen, sondern lediglich vor die Türe treten, um Natur in der Stadt zu feiern, getreu unseres Flower Power-Mottos. Ihr eigener Garten ist eine Pracht, mit liebevoll gepflegten Rosen und Rhododendren, Farnen, heimischen alten Bäumen oder jungen, frischgepflanzten aus fernen Welten und einer großen nektarreichen Blumenwiese mittendrin. Einen grünen Daumen hat sie, das ist unbestritten. Und die Liebe zum Garten wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt. „Bei uns zuhause in Teheran bin ich mit einem Garten aufgewachsen. Im Iran ist ein Garten sehr wichtig, er ist gut für die Seele, sagen wir“, so Mahrokh Beck.

1951 in Teheran geboren, kam sie 1965 mit ihrer Mutter aus dem Iran nach Deutschland.

An der Kunstakademie Stuttgart studierte sie Malerei bei Rudolf Haegele, wechselte 1978 an die Akademie der Bildenden Künste in München und erwarb 1981 ihr Diplom bei Günter Frühtrunk. Seit 1987 konzentriert sie sich ausschließlich auf das Entwerfen und Anfertigen von Schmuck. Ihre Arbeiten wurden in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt.

Doch warum ist es eine bestimmte Wiese im Englischen Garten, nahe der Stelle, wo der Eisbach in die Isar fließt, die es ihr angetan hat, wo sie es doch zuhause so schön hat? Man versteht es augenblicklich, wenn man mir ihr dorthin spaziert ist. Zum einen geht die Künstlerin täglich mit ihrem Mann spazieren, um fit zu bleiben. Und zum anderen liebt sie den alten Baumbestand, die Gartenarchitektur, das vielfältige Grün, das hohe duftende Gras „ihrer“ Wiese und die unterschiedlichen Blickwinkel, je nachdem von wo aus man sie betrachtet. „Der Englische Garten ist einfach großartig angelegt. Die Natur schenkt uns so unglaublich viele Grüntöne, da vermisst man gar keine Blüte. Was ich besonders schön finde, sind die großen Silberpappeln“. Tatsächlich bewegen sich die schimmernden Blätter im Wind wie glänzende Schmuckstücke. „Die Natur ist so reich an Schätzen.“

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