Das NS-Dokumentationszentrum München zeigt eine Installation neuerer Arbeiten der Künstlerin Zhanna Kadyrova, die als unmittelbare Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine entstanden sind. Sie sind Ausdruck des zivilen Widerstands und der künstlerischen Gegenwehr im Angesicht der militärischen Gewalt.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Arbeit „Refugees“ (2022): Eindringliche Innenaufnahmen dokumentieren die Zerstörung der zivilen Infrastruktur in der Ukraine durch russische Raketen. Zwischen zersplitterten Möbeln, zerfetzten Vorhängen und rußigem Schutt sind als Reste des früheren Lebens nur die Zimmerpflanzen zurückgeblieben. Diese versehrten Organismen wurden von der Künstlerin geborgen; im Ausstellungsraum finden sie nun zusammen mit den Fotografien vorübergehend Zuflucht. Als stumme Überlebende zeugen sie von den Kriegsverbrechen, die seit Februar 2022 an der ukrainischen Zivilbevölkerung verübt werden.