Kleine Helden der Natur
12.07.2023
Am Beispiel von Insekten und anderen Bestäubern verdeutlicht die Ausstellung interaktiv, inwiefern Bestäuber und Blumen symbiotisch zusammenhängen und wie genial sie miteinander kommunizieren. Wie nehmen etwa Bienen oder Kolibris Blüten wahr und wie funktioniert „die Sprache der Blumen“? Anhand von Gerüchen, akustischen Signalen, Farbfiltern, elektrostatischer Anziehung und vielem mehr können sich kleine und große Besucher*innen in die Rolle der Bestäuber hineinversetzen und für uns unsichtbare Dinge sehen. Wer einen Insekten- Flug über eine Blumenwiese wagen will, schlüpft mit dem VR-Flugsimulator „Birdly“ in die Rolle eines Falters.
Spielerisch adressiert die Ausstellung die erstaunlichen Fähigkeiten der Bestäuber und klärt über deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Zwei überlebensgroße Modelle – eine Honigbiene und eine Wildbiene – der Insekten-Modellbauerin Julia Stoess zeigen die vergrößerte Anatomie der Bienen und veranschaulichen, was sie zu so effektiven Bestäubern macht. Außerdem beleuchten zahlreiche Objekte der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns die Vielfalt der Bestäuber-Familien und legen dar, wie wichtig die Sammlungen sind, um Veränderungen in unserer Natur zu verstehen.
Neben wissenschaftlichen Aspekten integriert die Ausstellung auch künstlerische und zukunftsorientierte Design-Perspektiven: Die Arbeiten von Matilde Boelhouwer etwa sind von der Natur inspiriert und werfen die Frage auf, ob auch künstliche Blumen Bienen und andere Insekten anziehen können. „Wir hoffen, dass für jeden etwas dabei ist und dass die Ausstellung durch relevante Themen interessante Geschichten und Fragen über die Bestäubung aufdeckt“, so Kuratorin Dr. Samara Rubinstein.
Spannende Begleitprogramme wie die offenen und kostenlosen Wochenend-Workshops im BIOTOPIA Lab runden die kleine, aber feine Pop-Up-Ausstellung ab. Ergänzend eignet sich ein Besuch der parallel stattfindenden Ausstellung „Naturgeschichte der Blüten: Schön, divers und sexy“ (29. Juni – 10. September 2023) im Botanischen Garten München-Nymphenburg.
Bild: Astrid Eckert